Der vorliegende Band versammelt zehn Beiträge zu Themen von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Adrian Bringolf untersucht Geschichte und Zusammensetzung des Münzhortes, der im 16. Jahrhundert in Merishausen versteckt wurde und 1922 wieder ans Licht kam. Felix Graf deutet die Renaissance-Fassadenmalereien am «Weissen Adler» in Stein am Rhein, die Episoden aus Boccaccios «Decamerone» illustrieren. Der ältesten Schaffhauser Gottesdienstordnung von 1592 und ihrem Verfasser Johann Conrad Ulmer ist der Artikel von Erich Bryner gewidmet. Oliver Landolts Schilderung der grossen Pestwelle von 1628/29 und Hermann-Luc Hardmeiers Gegenüberstellung von Corona und Spanischer Grippe erlauben interessante Vergleiche, wie Schaffhausen auf Epidemien reagierte. Peter Jezler präsentiert die 21 Porträts, die Joseph Reinhard 1793 in Oberhallau malte – ein für die damalige Zeit einzigartiges Zeugnis. Mit seiner Geschichte des Weidlings am Hochrhein schliesst Eduard Joos eine Lücke in der Regionalgeschichtsschreibung. Daniel Grütter zeichnet nach, wie das Museum zu Allerheiligen ab 1943 die Geschichte der Schaffhauser Industrie ausstellte. René Holenstein schildert Motivation und Einsatz einer Schaffhauser Arbeitsbrigade im revolutionären Nicaragua von 1988. Eine Hommage an die lebendige Kleinkunstszene in der «Schützenstube» ist schliesslich Martin Hubers Beitrag über das Vorstadt Cabaret, das Vorstadt Variété und den Liedermacher Dieter Wiesmann.
In der Regel jährlich gibt der Historische Verein die «Schaffhauser Beiträge zur Geschichte» heraus, und dies seit über 150 Jahren: Seit 1863 sind 92 Bände erschienen. Die meisten Bände enthalten eine Zusammenstellung mehrerer historischer Einzelaufsätze aus einem breiten Themenspektrum, aber auch Monografien finden einen Platz in dieser Reihe.