Nach einer längeren Phase der historiografischen Marginalisierung steht die neuere, transnational ausgerichtete Geschichtsschreibung zum Agrarischen im Zeichen vielfältiger Aufbrüche. In der Schweiz wurde diese Entwicklung im Wesentlichen vom Archiv für Agrargeschichte (AfA) angestossen und geprägt.
Das AfA hat sich in den letzten zwanzig Jahren zu einem wichtigen Knotenpunkt der historischen Beschäftigung mit der Agrarfrage in der Industriegesellschaft des 19. und 20. Jahrhunderts entwickelt. Es wurde zu einer Schlüsselinstitution für die Suche, Erschliessung und Vermittlung von Quellen und gleichzeitig zu einem Zentrum der Agrargeschichtsschreibung.
Der Band versammelt Beiträge aus zwei Jahrzehnten Quellenerschliessung, historischer Forschung und Wissensvermittlung im AfA. Darüber hinaus bietet er Stellungnahmen zu diesen Tätigkeiten und historiografische wie archivhistorische Einordnungen durch Historiker*innen aus der Schweiz, Europa und den USA.
«Alles in allem stellt der Band ein ‹Muss› dar sowohl für die Erweiterung von Bibliotheksbeständen in der Agrargeschichte als auch für solche in der Archivwissenschaft und für digitale Initiativen der
Sichtung und Sicherung von Erinnerungsbeständen. Er zeigt zugleich, was außerhalb der ganz großen Forschungsinstitutionen auf kooperativem Wege geleistet werden kann, wenngleich auch hier nicht ohne öffentliche finanzielle Unterstützung.»
«Das eidgenössische ‹Archiv für Agrargeschichte› gehört zu den bemerkenswertesten Einrichtungen auf dem Gebiet der Agrargeschichte. Auf private Initiative von Peter Moser entstanden, hat es sich mittlerweile in der internationalen Forschungslandschaft fest etabliert. […] Zum 20jährigen Bestehen des Archivs für Agrargeschichte ist nun eine Festschrift erschienen. Sie besteht einerseits aus kurzen Stellungnahmen internationaler Historiker, die mit dem Archiv in Berührung gekommen sind oder mit ihm zusammengearbeitet haben. Andererseits besteht sie aus Aufsätzen von Mitarbeitern des Archivs […].