Den Club zur Geduld gründete der Winterthurer Kunstsammler und Mäzen Oskar Reinhart (1885–1965) vor hundert Jahren als Ort, wo er mit Gleichgesinnten seine Idee einer auf Solidarität und Freundschaft beruhenden soziokulturellen Lebensgemeinschaft verwirklichen konnte. Rasch weitete sich der Kreis privater Freunde zu einer Gemeinschaft der kulturell aufgeschlossenen Winterthurer Bürgerfamilien. Der Club ist seit seiner Gründung nicht nur privaten Bedürfnissen vorbehalten, sondern bietet auch Wirtschaft, Kultur und Politik Möglichkeiten, Gäste aus dem In- und Ausland zu empfangen.
Die aus zwei zusammengelegten repräsentativen Wohnhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert bestehende «Geduld» konzipierte Reinhart, der sich in London und Indien für das englische Clubleben begeistert hatte, als «Gesamtkunstwerk». Die architektonische Neugestaltung der Räume, selbst entworfene Innenarchitektur sowie erlesene Antiquitäten und Kunstwerke verliehen den jeweiligen Begegnungsorten ein einmaliges Ambiente. Jeder Raum erhielt so ein seiner Funktion entsprechendes Gepräge.
Die Publikation beleuchtet den Club zur Geduld, ihren Gründer Oskar Reinhart und das vielfältige Clubleben seit den Anfängen. Im ersten Teil wird die Geschichte des Clubs zur Darstellung gebracht: seine Gründung, die Ausstattung der Räume, das Clubleben, die Gäste, die Bedeutung des Clubs im Leben der Stadt. Sodann ermöglicht der Band einen Rundgang durch die kostbaren Interieurs, die Thomas Telley in eindringlichen Aufnahmen vergegenwärtigt. Matthias Frehner erläutert den Gesamtcharakter des jeweiligen Raums und stellt die enthaltenen Kunstwerke vor.