Wahre Erfindungen

Medialität und Verschränkung in Reisetexten der Gegenwart

Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen (ISSN 2504-1045), Band 44
Broschur
2023. 380 Seiten, 7 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1700-8
CHF 58.00 / EUR 58.00 
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Ab den 1980er-Jahren sind im deutschen Sprachraum vermehrt Rewritings historischer Reisen erschienen. Die Texte operieren auf mehreren Zeitebenen, indem sie Archiv­material in Form von Expeditionsberichten, Briefen, Tagebüchern oder Fotografien einbinden. In den literarischen Nachreisen lassen sich Momente der Welthaltigkeit und der Authentizität finden, die im Widerstreit zu poetologischen und metafiktionalen Tendenzen stehen.
Die Studie bietet nicht nur eine Analyse ausgewählter literarischer Werke zum Er-Fahren der Fremde, sondern setzt die literarisierten Forschungs- und Entdeckungsreisen auch in Beziehung. Die Autorin verfolgt einen text- und medienanalytischen Ansatz, da das Ausstellen von Vermittlungsprozessen für diese Texte hochgradig charakteristisch ist, ein Aspekt, der in der Forschung bisher nicht diskutiert wurde. Die Verschränkung von Archivalischem und Fingiertem verleiht den Texten einen komplexen medialen Status. Medialität kann als Raum oder Bedingung dieser Verschränkung gefasst werden.

MA, MSc, studierte Physik, deutsche Literaturwissenschaft und indogermanische Sprachwissenschaft an der Universität Zürich. 2014–2017 war sie Mitarbeiterin im nationalen Forschungsschwerpunkt «Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen. Historische Perspektiven».


Aufsätze im Chronos Verlag

Pressestimmen

«Insgesamt liefert Schällibaum eine facettenreiche Zusammenschau an Überlegungen zum medialen Status einer Vielzahl von gegenwärtigen literarischen ,Nachreise-Texten‘ und deren selbstreflexiven, sowohl authentifizierenden als auch fiktionalisierenden Verfahren im Umgang mit Vorgängertexten, Vermittlungsmomenten und historischen Wissensbeständen[.]»

Laura Beck, Zeitung für Germanistik 03/2024

Diese Buchreihe vereinigt Studien des gleichnamigen Nationalen Forschungsschwerpunkts sowie mediengeschichtliche Arbeiten. Sie rückt die Zeit vor der Ausbreitung der Massenmedien und insbesondere die medialen Verhältnisse der Vormoderne ins Zentrum. Damit ermöglicht sie Einblicke in die Andersartigkeit älterer Kommunikationsformen und erlaubt es gleichzeitig, Voraussetzungen für die mediale Formierung der Neuzeit zu ergründen.