In vielen Ländern werden standardisierte Tests eingesetzt, um die Leistungen der Schülerinnen und Schüler an festgelegten Standards zu messen. International vergleichende Leistungsmessungen wie PISA haben diese Entwicklung angestossen und vorangetrieben. Während die Schweiz 2015 noch als Land ohne nationales Testsystem hervorstach, fügt sie sich heute in die Reihe der Länder mit solchen Tests ein. Ist die Schweiz damit Teil eines entstehenden globalen Bildungswesens geworden?
In dieser Studie wird die Schweizer Bildungsstandardisierung in die Geschichte des Schweizer Bildungswesens eingeordnet. In drei Zeiträumen werden Projekte betrachtet, in denen schweizerische und internationale Akteure zusammenarbeiteten und zur Standardisierung beitrugen: die statistischen Bildungsindikatoren Ende der 1980er-Jahre, die erste PISA-Studie im Jahr 2000 und das Schweizer Bildungsmonitoring ab 2009. Als Akteure stehen das Bundesamt für Statistik, die Schweizerische Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren und die OECD im Mittelpunkt.
Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der jüngeren Veränderungen im Schweizer Bildungswesen und bearbeitet bislang kaum erschlossene Quellen. In theoretischer Hinsicht geht sie über den bereits erforschten Einfluss internationaler auf nationale Geschehnisse hinaus und betrachtet Bildungsstandardisierung als «travelling policy». So lässt sich internationale Bildungsgeschichte als Teil der Schweizer Bildungsgeschichte und Schweizer Bildungsgeschichte als Teil der internationalen Bildungsgeschichte auffassen.
«Susanne Ender's study delivers enormously detailed and longitudinal documentation of a very impactful multi-level policy discourse. She provides robust empirical support for policy diffusion frameworks that benefit the political science audience generally interested in multi-level policy processes. The important substantial insights to the education standardization discourse speak to an interdisciplinary social science community examining education and education policy. The macro-political perspective Ender takes in her study is vital for the field. It stresses the intense cultural and ideological forces driving all discourse on education in transformative times. ‘Bildungsstandardisierung im politisch-administrativen Kontext’ is an important read for all who are concerned with the internationalization of education.»
«Susanne Ender liefert mit dieser Studie wichtige Beiträge zur Entwicklung und Implementierung von Bildungsstandards und -monitoring in der Schweiz. Das Buch ist […] ein Gewinn für die erziehungswissenschaftliche Forschung zu neuen Steuerungsinstrumenten. Ender […] legt ein anregendes Buch vor […].»