Südafrika, Namibia, Mürren, Montenegro

Der Schaffhauser Arzt Hermann Peyer (1874–1923)

Gebunden
2021. 520 Seiten, 190 Abb. farbig und sw.
ISBN 978-3-0340-1613-1
CHF 48.00 / EUR 48.00 
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Hermann Peyer ist Praxisarzt in Port Elizabeth, Eisenbahnarzt in Namibia, Rot-Kreuz-Arzt in Montenegro und zu Beginn des Ersten Weltkrieges Chef des Militärsanitätsdienstes in Montenegro. Dazwischen betätigt er sich als Kurarzt in Mürren, das von illustren Gästen aus der englischen Gesellschaft besucht wird und einen Spiegel der Belle Époque gibt, in der sich das reiche Grossbürgertum auslebt. Peyer erlebt den Burenkrieg in Südafrika, den Deutsch-Namibischen Krieg in Deutsch-Südwestafrika und die Belagerung von Skutari durch Montenegro im Ersten Balkankrieg – manchmal ferner, manchmal näher und einmal unmittelbar am Ort des Geschehens. Er trifft Einheimische, Engländer und Deutsche, hohe Kolonialbeamte, Offiziere, Ärzte und den König mit seiner Entourage in Montenegro. Er begegnet schwarzen Kriegsgefangenen beim Eisenbahnbau und in Konzentrationslagern, montenegrinischen Soldaten in heldenhaftem Kampf und der englischen Elite in Mürren. Er ist beteiligt an den ersten Diamantenfunden in Namibia und betätigt sich als Farmer.
In über dreihundert Briefen und Karten berichtet Peyer von seiner Arbeit, seinen Eindrücken, seinen Begegnungen und Erlebnissen nach Hause. Diese faszinierenden Quellen zur Kolonial-, Militär-, Medizin- und Tourismusgeschichte, ergänzt durch Tagebücher und Akten, geben Einblick in das Leben eines aussergewöhnlichen Arztes in bewegter Zeit.

studierte Geschichte, Schweizer Geschichte und Germanistik an der Universität Zürich. Er promovierte mit einer Dissertation zum «Alten Zürichkrieg im Rahmen der europäischen Politik» (1978). Er war 1976– 2011 Lehrer für Geschichte und Deutsch und 1984–2009 Prorektor am Freien Gymnasium Zürich.

Pressestimmen

«Der Schaffhauser Hermann Peyer (1874–1923) zog jung hinaus in die Welt. Mitten in Zeiten von Krieg und Völkermord arbeitete er in Südafrika und Namibia, ehe er in Montenegro zum Helden wurde. [...] Hans Berger-Peyer, Historiker und Gatte einer Enkelin des Arztes, konnte auf über 300 Briefe aus dem Nachlass Peyers zurückgreifen. Sie geben Einblick in Leben und Wirken eines wagemutigen, bis zur Erschöpfung arbeitenden Arztes, den es am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert bis nach Südafrika und auf den Balkan verschlug, ehe er nach Schaffhausen zurückkehrte.»

Schweizer Familie, Nr. 37, 16. September 2021, Daniel Ganzfried

«Der Historiker Hans Berger-Peyer hat das Leben von Hermann Peyer, dem Grossvater ­seiner Ehefrau, aufgezeichnet. Chronologisch und sehr nah am Quellenmaterial beschreibt er Peyers Lebensstationen und ergänzt sie mit Hintergrundinformationen zum historischen Kontext. Die Biographie veranschaulicht, wie junge Schweizer das imperialistische ‹Abenteuer› der westlichen Grossmächte als Karrieresprungbrett nutzen konnten, und leistet so einen Beitrag zu aktuellen Debatten um die Verstrickung der Schweiz in den Kolonialismus.»

Vollständiger Hinweis

Schweizerische Ärztezeitung, 2021/35, Rahel Gutmann

«Sein Leben würde Stoffe für mehrere Bücher bieten: Hermann Peyer, Spross des bekannten Schaffhauser Geschlechtes, liess sich immer auf ein Abenteuer ein, wenn sich ihm die Chance dafür bot. [...] Die fast 200 Seiten über Montenegro und Peyers zum Teil haarsträubende Abenteuer sind faszinierend und kaum nacherzählbar – man muss sie selbst lesen. [...] Bergers Buch gibt nicht nur einen faszinierenden Einblick in ein kurzes Leben voller Abenteuer, sondern gibt auch einen Einblick in die bessere Gesellschaft der Belle Époque Schaffhausens, aber auch Europas und seiner Kolonien.»

Schaffhauser Nachrichten, 29. Mai 2021, Karl Hotz

«Ganz allgemein liegt mit diesem Buch zwar in erster Linie der Bericht eines unglaublich erzählenswerten Lebens vor, doch Autor Berger-Peyer ordnet auf den über 500 Seiten auch geschickt ein, webt um die Biografie des Grossvaters seiner Ehefrau eine eingängliche Sozialgeschichte von verschiedenen Flecken einer Welt, die im totalen Umbruch begriffen war. Methodisch wagt das Buch einen Spagat: Es ist von der Form her Sachbuch, mit vielen Verweisen, vielen Quellen, vielen Namen – wissenschaftlichen Relativierung, wie sie eine tüchtige Storytellerin eliminieren würde, ohne mit der Wimper zu zucken. Dennoch ist das Buch auch Abenteuergeschichte.»

Schaffhauser AZ, Marlon Rusch, 14. Mai 2021