Die Geschichte der administrativen Versorgung handelt von Ordnung, Arbeit, Ausbildung, Armut, Familie, Sexualität und Gesundheit. In wechselseitiger Abhängigkeit sind diese Themen miteinander verflochten – gestern wie heute. Der Band beleuchtet sie anhand von Quellenbeispielen, Forschungseinblicken, literarischen Beiträgen, realen und fiktiven Gesprächen und schafft so einen Zugang zur administrativen Versorgung und ihrer historischen Aufarbeitung.
Mit Beiträgen von
Markus Notter, Präsident Unabhängige Expertenkommission (UEK) Administrative Versorgungen
Camille Leyvraz, Ed Wige, Eugène, Lisiane Rapin, Marilou Rytz, Sarah Marie vom Schweizerischen Literaturinstitut Biel
Christine Lötscher, Literaturwissenschaftlerin Universität Zürich/Universität Hildesheim
Der Bundesrat beauftragte Ende 2014 eine unabhängige Expertenkommission (UEK) mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der administrativen Versorgungen in der Schweiz vor 1981. Dazu gehörten insbesondere die Auseinandersetzung mit der Perspektive von Betroffenen und Opfern sowie die Analyse staatlicher Interventionen und behördlichen Handelns. Die UEK sollte dabei auch die Bezüge zu allen anderen fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen berücksichtigen. Die Kommission veröffentlicht ihre Forschungserkenntnisse in neun Monografien sowie einem Synthesebericht zuhanden des Bundesrates.
Die UEK Administrative Versorgungen wurde interdisziplinär zusammengesetzt: Sie besteht aus neun Mitgliedern, hauptsächlich Historikerinnen und Historiker, aber auch aus Vertreterinnen und Vertretern der Sozialwissenschaften, der Psychiatriegeschichte/Psychiatrie und der Rechtswissenschaften.