Wege und der Verkehr sind in vielfältiger Weise Themen in der Literatur. Goethes Reisen und Robert Walsers Spaziergänge sind in die Hochkultur eingegangen. Auch Reiseführer und Abenteuerromane, etwa Jules Vernes «Reise um die Erde in 80 Tagen», sowie Tagebücher thematisieren Mobilitätsverhältnisse manchmal explizit und oft auch beiläufig. Wichtige Quellen sind zudem literarische Werke, in denen sich die Handlung auf den Strassen, Gebirgswegen, auf Landstrassen, in Stadtgassen, auf Boulevards, Autobahnen oder in Eisenbahnen entwickelt.
In Friedrich Dürrenmatts Krimis beispielsweise finden sich unzählige Hinweise auf die Umstände der Massenmotorisierung. In den Texten der Beat-Generation und in zahlreichen Liedtexten des Blues und des Folk wird das Unterwegssein gar zum Lebensgefühl, ja zur Lebensweise. Zu erwähnen schliesslich sind die Werke, in denen Wege, Strassen und Brücken zentrale Handlungsorte darstellen: Die «Brücke über die Drina» des Nobelpreisträgers Ivo Andrić, über die nicht nur der Verkehr, sondern die Weltgeschichte fliesst, ist heute noch ein atemraubender Roman.
Je suis, en racontant mes voyages, comme j’étais en les faisant; je ne saurais arriver.
Wenn ich von meinen Reisen erzähle, geht es mir wie beim Reisen selbst; ich komme nie zum Ziel.
Nel descrivere i miei viaggi, mi sento come quando li vivevo: non vorrei mai arrivare.
(Jean-Jacques Rousseau: Les Confessions,
Livre IV, 1782, 176)