Auf der Flucht getrennt

Die Odyssee einer ruandischen Familie

Mit einem Nachwort von Toni Stadler und einem Interview mit Nicole Windlin, Leiterin Suchdienst des Schweizerischen Roten Kreuzes

Broschur
2016. 3. Auflage 2023.
148 Seiten, 7 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1355-0
CHF 29.80 / EUR 27.00 
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Die Geschichte von Joséphine Niyikiza und Désiré Nsanzineza ist eine Geschichte von Flucht und Integration, die mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs 1994 in Ruanda ihren Anfang nimmt. Was folgt, ist eine jahrelange Odyssee durch Zentralafrika, während derer sie eine Familie gründen. Bei einem Überfall werden sie getrennt, erst Jahre später finden sie in der Schweiz wieder zueinander, wo nach Überwindung vieler Hindernisse ihre Integration gelingt.

Zwei junge Menschen, in Ruanda in Geborgenheit aufgewachsen, werden im Frühling 1994 jäh aus ihrem gewohnten Leben gerissen: Der Bürgerkrieg treibt Joséphine und Désiré in die Flucht ins Nachbarland Kongo-Kinshasa. Sie überleben in Flüchtlingslagern, irren monatelang durch den Regenwald, gelangen nach Kongo-Brazzaville, bekommen zwei Söhne. Obwohl sie sich eine solide Existenz aufgebaut haben, bleibt die Sehnsucht nach Ruanda wach. Doch die Rückkehr misslingt, sie fliehen in die Kameruner Hauptstadt Yaoundé, wo die Familie bei einem Überfall auseinandergerissen wird. Allein mit ihrem dritten Sohn gelangt Joséphine 2004 in die Schweiz. Sie kämpft sich durch das langwierige Asylverfahren, bis sie schliesslich Fuss fassen kann.
Die Suche nach ihren beiden älteren Kindern verläuft dank des Roten Kreuzes erfolgreich, 2006 treffen auch sie in der Schweiz ein. Désiré, aus seinem Sklavendasein im Tschad nach Nigeria geflüchtet, sucht nach seiner Familie. Er erfährt von deren Aufenthalt in der Schweiz, wohin er schliesslich 2013 einreisen darf.

Johanna Krapf hat zahlreiche Gespräche mit Joséphine Niyikiza und Désiré Nsanzineza geführt. Daraus entstanden ist eine vielschichtige Geschichte über Gewalt, Flucht und Integration.

Studium der Anglistik und Germanistik an der Universität Zürich; Autorin u. a. von «Augenmenschen, Gehörlose erzählen aus ihrem Leben». Sie ist als Englischlehrerin tätig und lebt in Rapperswil-Jona SG.

www.johanna-krapf.ch


Bücher im Chronos Verlag

Inhalt

Vorwort: Joséphine Niyikiza und Désiré Nsanzineza

Einleitung: Johanna Krapf

Die Familie Nsanzineza-Niyikiza im Jahr 2015

Joséphines harmonische Kindheit findet ein jähes Ende

Désirés Jugendträume werden vom Krieg durchkreuzt

Tausende von Kilometern zu Fuss quer durch Kongo-Kinshasa und Kongo-Brazzaville

Joséphine und Désiré werden erfolgreiche Geschäftsleute und Eltern von zwei Buben

Désirés missglückte Rückkehr nach Ruanda – Trennung der Familie

Désiré als Sklave im Tschad und seine Flucht nach Nigeria

Joséphines Einreise in die Schweiz – langes Warten auf den Asylentscheid

Joséphines Integration in Rapperswil-Jona – die Suche nach Patrick und Joyeux

Désirés Suche nach Frau und Kindern – Joséphines Suche nach ihrem Mann

Vereint in der Schweiz

Interview mit Nicole Windlin, Leiterin Suchdienst des Schweizerischen Roten Kreuzes

Chronologie

Abriss der Geschichte Ruandas

Ruanda 1994 – Bürgerkrieg und Massenmord
Nachwort von Toni Stadler

Bibliografie


Pressestimmen

Traumatisiert durch Krieg und Flucht – Wie können Menschen damit leben?

Daniela Lager spricht mit Menschen, die geflüchtet sind, u. a. mit Joséphine Niyikiza.

Zum Beitrag

SRF, Sendung «PULS» vom 21. März 2022

«Die Geschichte ist packend geschrieben und einfach zu lesen. Dass sie ein gutes Ende hat, darf als seltener Glücksfall gelten. Auf der Flucht getrennt ist ein wichtiges Buch, da wir uns damit wenigstens ansatzweise ein Bild davon machen können, was Menschen auf der Flucht durchmachen.»

Notabene 3/2017, S. 14, Nicolas Niedermann

«Auf der Flucht getrennt. Die Odyssee einer ruandischen Familie ist eine Geschichte über Gewalt, Flucht und Integration. Sicher. Und doch ist die Fluchtgeschichte von Joséphine Niyikiza und Désiré Nsanzineza zugleich eine Liebesgeschichte; eine Geschichte der Zufälle, des Glücks und der Zärtlichkeit, und eine Geschichte über die Kraft und den Mut, den Menschen selbst in grauenvollen Momenten unsäglichen Leids zu Tage legen können. [...] Mit Johanna Krapf, zufälligerweise am gleichen Ort wohnhaft wie Joséphine und Désiré, fand sich eine erfahrene Buchautorin, die sie behutsam interviewte und ihre Berichtfragmente sorgfältig zu einem fesselnden Buchdokument zusammengetragen hat.»

Ganzer Beitrag und Videoausschnitt

Fluchtpunkt 77, Juni 2017, Barbara Graf Mousa

«Eine trotz aller Schrecken hoffnungsvolle Geschichte von Flucht und Integration, die gelingen kann.»

ekz Bibliotheksservice, Reinhild Khan