«Männeruni – Frauenfragen!»
Die Auseinandersetzungen um die Gleichstellung an zwei Hochschulen
Gebunden
2015. 348 Seiten, 15 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1303-1
CHF 48.00 / EUR 43.00 
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Chancengleichheitsbeauftragte oder Geschlechterforschungszentren an Universitäten und Hochschulen sind das Resultat langwieriger Auseinandersetzungen. Die vorliegende Studie analysiert eine von der Neuen Frauenbewegung ausgelöste Entwicklung, die an der Universität Zürich und an der ETH Zürich zur Etablierung einer Gleichstellungsinfrastruktur führte. Deren Trägerschaft erweiterte sich nach und nach, bis die Studentinnen, die ursprünglichen Mobilisatorinnen, in den 1990er-Jahren nicht mehr auszumachen waren.
Die Autorin untersucht, was die universitäre Frauenbewegung bewirkte und inwieweit sie die institutionelle Verankerung ihrer früh formulierten Gleichstellungsanliegen beeinflussen konnte. Dabei interessiert auch die grundsätzliche Frage, wie Auswirkungen und Folgen sozialer Bewegungen erfasst werden können beziehungsweise welche Zusammenhänge bestehen zwischen den von ihnen angestrebten Zielen, ihren Aktivitäten und den später einsetzenden Strukturbildungen. Die Autorin stützt sich auf bisher kaum berücksichtigtes Material aus dem universitären Umfeld und führte zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen.

geb. 1983, aus Heidelberg, studierte von 2002 bis 2009 an der Universität Heidelberg, der University of Leeds und der Universität Zürich Allgemeine ­Geschichte und Englische ­Literatur- und Sprachwissenschaft.

Inhalt
Vorwort

1 Einleitung
1.1 Forschungsstand
1.2 Quellen
1.3 Begriffliche Definitionen
1.4 Aufbau der Arbeit

2 Theoretischer Bezugsrahmen und Umsetzung
2.1 Theoretischer Bezugsrahmen
2.2 Umsetzung

3 Historischer Kontext
3.1 Die Neue Frauenbewegung in Zürich – Formierung, Inhalte und Charakteristika
3.2 «Wer ist ‹Die Frau›?» Die Entwicklung des gesellschaftlichen Frauenbildes seit der Nachkriegszeit
3.3 Gesetzlicher und politischer Hintergrund
3.4 Die Frauenbewegung an den Hochschulen – allgemeiner Überblick
3.5 Die Universität und die ETH Zürich – eine historische Annäherung aus frauenbewegter Sicht
3.6 Zusammenfassung

4 «Auch an den Hochschulen müssen die Frauen selbst den Kampf gegen ihre Unterdrückung aufnehmen»
4.1 Auftakt einer frauenbewegten Debatte in den Hochschulperiodika
4.2 Das Internationale Jahr der Frau 1975 an der Universität und der ETH
4.3 Scheinfortschrittliche Aktivität oder grosse Mobilisierung?
4.4 Die Entwicklungen am Historischen Seminar, Teil I: «Gibt es ein Frauenproblem am HS?»
4.5 Kinderbetreuung, Teil I: Kinderbetreuung als aufkommendes Problem
4.6 «Die Hochschule muss von ihrem einseitigen Kurs abkommen»
4.7 Zwischenfazit

5 Vom zaghaften Auftakt zu einer zunehmenden Auseinandersetzung über Gleichstellungsanliegen
5.1 Die Entwicklung der Frauenkommission VSU/VSETH bis Mitte der 1980er-Jahre
5.2 Das 120. Jubiläum der Universität Zürich und der davon ausgehende Impuls
5.3 ETH 1989: Das Thema Frauenförderung wird traktandiert – von einem Mann
5.4 Die Entwicklungen am Historischen Seminar, Teil II: «Feministische Pflänzchen im Windschatten institutioneller Wissenschaftsmacht»
5.5 Kinderbetreuung, Teil II: Kinderbetreuung als aktive Frauen­- förderung und Zeichen sich verändernder Geschlechterbeziehungen
5.6 «Wir betrachten die Uni nicht als Heiratsinstitut, sondern als Ausbildungsort»: Versuche zur Etablierung eines geschlechtergerechten Sprachgebrauchs
5.7 Zwischenfazit

6 Das Versiegen des studentischen Engagements in der Auseinandersetzung um die Gleichstellung der Geschlechter und deren zunehmende Professionalisierung
6.1 Die Entwicklungen an der ETH bis zum Frauenstreik 1991 und die Konstituierung der VESADA
6.2 Zwischen Enttäuschung und erneutem Aufbruch: Die Entwicklungen an der Universität bis zum Juni 1991
6.3 14. Juni 1991: Frauenstreik!
6.4 Die allmähliche Realisierung der Gleichstellungsanliegen an der Universität und das schleichende Ende der in ihrem Sinne engagierten Studentinnengruppen
6.5 Die Verankerung einer Gleichstellungsinfrastruktur an der ETH und das schwindende Engagement der VESADA
6.6 Die Entwicklungen am Historischen Seminar, Teil III: «Her mit den Professorinnen!»
6.7 Kinderbetreuung, Teil III: Es tut sich etwas – aber nicht von selbst
6.8 Zwischenfazit

7 Die Auseinandersetzungen um die Gleichstellung an der Universität und der ETH Zürich: Schlussbemerkungen

8 Anhang
8.1 Abkürzungen
8.2 Chronologie der Auseinandersetzungen um die Chancengleichheit an der Universität und der ETH Zürich
8.3 Kurzlebensläufe der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen

9 Quellen und Literatur