Männlichkeit und Nationalismus
Deutungen der Selbstdarstellung rechtsorientierter junger Erwachsener
Broschur
2015. 260 Seiten
ISBN 978-3-0340-1249-2
CHF 48.00 / EUR 44.00 
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Die Autorin geht von der These aus, dass die jeweiligen strukturellen Bedingungen einer Lebens­lage durch spezifische Inszenierungen ausgedrückt werden. Diese Selbstdarstellungen, das heisst die Rituale, Symbole und Ideologien von rechsorientierten jungen Erwachsenen werden in dieser ethnografischen Studie kulturtheoretisch analysiert und in Beziehung zur strukturellen Lage der Befragten gestellt. Die Interviews mit zehn jungen Erwachsenen bilden den Kern des Buches und werden hinsichtlich ihres latenten Gehalts tiefenhermeneutisch ausgewertet. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die rechtsextreme Ideologie Teil der Normalität darstellt und die Thematik breiter zu denken ist, als sie von dieser Gruppe widerspiegelt wird.

Margot Vogel Campanello, geboren 1975, ist gegenwärtig Dozentin und Projektleiterin an der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Luzern. Sie war wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl Sozialpädagogik sowie am Lehrstuhl Sonderpädagogik der Universität Zürich, wo sie 2012 promovierte.

Inhalt
1 Einleitung


2 Theoretische Modelle und Erklärungsansätze

2.1 Exemplarische Erklärungsansätze
2.2 Das strukturtheoretische Modell
2.3 Strukturwandel in der Schweiz
2.4 Jugend als Kulturproduktion
2.5 Elementare Ästhetiken
2.6 Rechtsextreme Inszenierungen
2.7 Männlichkeit, Körper und Gewalt


3 Der Theorie-Methoden-Zusammenhang

3.1 Forschungsdesign
3.2 Ethnographische Forschungsperspektive
3.3 Die tiefenhermeneutische Kulturanalyse
- Symbolbildung, Klischee und szenisches Verstehen
- Sprachspiel und Interaktionsformen


4 Der Forschungsprozess

4.1 Feldzugang
4.2 Das Objekt im Forschungsprozess
4.3 Interaktion im Forschungsprozess
4.4 Subjektivität im Forschungsprozess


5 Analyse

5.1 Sozioökonomische und ökonomische Lage der besuchten Regionen
5.2 Sozioökonomischer Status
- Wohnsituation
- Berufe der Eltern
- Bildung, Beruf und Einkommen
- Soziale Mobilität
- Kulturelle Praxis
5.3 Familienstruktur
- Autorität und Familie
- Idealisierung der Familie
5.4 Erste Quintessenz: Das kleinbürgerliche Milieu
- Familienidylle
- (Über-)Anpassung und Normalität
- Aufgeben der Autonomie und Identifikation mit dem Kollektiv
5.5 Inszenierungen
- Gruppe und Image
- Rechte Gruppe als Grossfamilie
- Territoriale Ansprüche
- Mythos, Heimat, Generativität und Zukunft
- Kleidung, Stil und Tätowierungen
5.6 Zweite Quintessenz: Die Lösung der vier Grundkonflikte
- Alt gegen Jung
- Mehrsamkeit gegen Einsamkeit oder Volk und Gemeinschaft
- Ordnung gegen Unordnung
- Illusion gegen Wirklichkeit oder Verortung als Mann und Frau
5.7 Synthese: Bedrohte Subjektivität


6 Ergebnisse und Ausblick


7 Schlusswort