Zwischen den beiden Polen Kunst und Populärkultur gedeiht eine weit verbreitete Praxis: die Amateurmalerei. Indem Hobbymaler Tafelbilder malen, bedienen sie sich überlieferter Kodes der Hochkunst. Sind sich die Amateure dieses Referenzrahmens bewusst, wie nehmen sie ihn wahr, was bedeutet er für sie?
Die kulturwissenschaftliche Untersuchung geht der Frage nach, wie und wo sich zeitgenössische Freizeitmalerinnen und -maler auf Kunst beziehen. Dabei werden vielfältige Bezüge aufgezeigt: von Techniken und Sujets über Vermittlungsaspekte zu Identifikationsangeboten und Präsentationsritualen – stets orientiert sich die Amateurmalerei an der Kunst. Zugleich wird aber auch deutlich, dass die Sphären von Kunst und Freizeitmalerei letztlich getrennt bleiben. Obwohl das Selbstverständnis der Amateure von der Vorstellung einer fliessenden Grenze zur Kunst geprägt ist, bleibt die Amateurmalerei ein Randphänomen des Kunstbetriebs.
In dieser Publikationsreihe des Instituts für Populäre Kulturen der Universität Zürich stehen Dissertationen im Vordergrund. Die Beiträge sind einem alltagskulturellen Zugang verpflichtet und umfassen historische und gegenwartsbezogene Probleme, Ethnografien von ländlichen und urbanen Lebenswelten, theoretische Diskussionen sowie Analysen konkreter Objekt- und Symbolkulturen.