Mitte der 90er Jahre ist Techno zu einem Modebegriff geworden und hat in den letzten zehn Jahren die Öffentlichkeit und vor allem die Massenmedien bewegt. Die Autorin schildert einerseits Techno im allgemeinen Kontext der Jugendkulturen seit den 50er Jahren und seine Entwicklung als Musikstil. Im Hauptteil der Arbeit kommen die RaverInnen, DJs, VeranstalterInnen und SzenenkennerInnen aufgrund von ausführlichen Interviews selbst zu Wort. Dabei werden Themen wie der Rave und seine Vorbereitungsrituale, die Gestaltung der Szenenlokale, soziale Beziehungen, Selbstdarstellung, Kleider, Körpersprache, Tanz, Geschlechterrollen, Erotik und Sexualität, Drogen, politische Einstellung und die Street Parade in ihrer Entwicklung zum sommerlichen Volksfest behandelt. Der Aussage vieler RaverInnen, dass die Technobewegung frei von Regeln sei, widerspricht eine beobachtbare grosse Vielfalt an Regeln und Kodierungen, vor allem im Bereich nonverbaler Kommunikation. Die so entstehende Innensicht der einzelnen Szenen wird im abschliessenden Teil der von den Medien geprägten Aussensicht der Technoszene(n) gegenübergestellt und kritisch hinterfragt. Die RaverInnen haben aus dem reichen Fundus der Medien, der Werbung und der visuellen Kultur der (Erwachsenen-)Gesellschaft hochentwickelte Formen der Selbstinszenierung in perfektionierte Ereigniskultur umgesetzt, die sie zeitlich und räumlich beschränkt – im hier und jetzt für ein Wochenende – stimmungsvoll inszenier(t)en.