Nicht immer leicht, a Jid zu sein

Geschichten aus dem jüdischen Genf

Broschur
2010. 176 Seiten, 12 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1003-0
CHF 28.00 / EUR 23.00 
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In 26 Geschichten vermittelt der Autor ungewöhnliche Einblicke in die vielfältige jüdische Szene Genfs – eine Mischung von Erinnertem und Erhofftem, von Erdachtem und historischer Realität. Zentraler Schauplatz ist das Café «Moule à Gâteau» im Quartier Florissant. Zu seinen Stammgästen zählen aktive Bauunternehmer, ehemalige Diamantenhändler, Pensionäre aus fernen Ländern, versierte Kunsthändler, unduldsame Kunstkritiker, Überlebende von NS-Verbrechen, israelische Möchtegerngeneräle und Schlangenliebhaber wider Willen. Sie alle werden liebevoll-maliziös porträtiert. Der Autor schildert, weshalb es unmöglich sein kann, beim jüdischen Metzger koscheres Fleisch zu kaufen. Und wie es – der aschkenasischen Minderheit angehörend – nicht immer einfach ist, in der sefardischen Mehrheit zu bestehen.

versteht sich als teilnehmender Beobachter: nicht wirklich zugehörig, doch auch nicht völlig entfremdet, als jemand, der mit einem Bein in der Synagoge steht und mit dem anderen in der Schreibstube, der das Innere bewohnt und gleichzeitig von draussen zuschaut. Er ist ebenso sehr in diesem Buch wie hinter ihm zu finden. Der Autor ist in Zürich aufgewachsen und hat dort studiert, seit Anfang der 1970er Jahre lebt er in Genf. Er ist pensionierter Banker und Künstler.

Inhalt

In Genf leben die Juden glücklicher versteckt: ein Vorwort
Moule à Ragots
Der Tod lauert um die Ecke
Auf der Suche nach der heimischen Küche
Finkelsteins Opfer
Hadzis, der letzte Hühner-Schochet
Moïses Liste
Eine andere Welt
Yitziks Schubkarren
Himmler in Rom
Verborgene Räume
Die gerettete Jüdischkeit
Das unruhige Leben der Dinge
Im Schatten der Zerwürfnisse
Die glücklichen Karpfen vom Lac Léman
Bildteil
Das Ende der Kunst
Das schwarze Schaf
Albert und Juan
Der zehnte Mann
Der Gezeichnete
Roro oder Der wiedergefundene Segen
Wiedersehen mit einem Toten
Der Sandkastengeneral
Blumenstaub in Auschwitz
Die zermalmten Engel
Der Verstossene
Das Ende der Täuschung


Pressestimmen

Reiss ist genau und manchmal auch kritisch, ohne seine Figuren blosszustellen, und er liefert einen tiefen Einblick in einen überaus vielschichtigen Mikrokosmos. Spannend und überzeugend.
Neue Vorarlberger Zeitung


«Reiss reflektiert, beobachtet, hinterfragt, staunt und kritisiert auch mal zwischen den Zeilen. Dabei würzt er alles mit einer Prise Humor. […] Dies zusammen mit den vielen sprachlichen Feinheiten und dem humoristischen Touch machen das Buch zu dem, was es ist: ein eindrücklicher und authentischer Einblick ins jüdische Leben der Calvinstadt – eine Entdeckungsreise, die sich lohnt.»
Lukas Dreifuss, Jüdische Allgemeine


«Roger Reiss ist ein liebevoller Beobachter des Genfer jüdischen Mikrokosmos und diesen besser kennen zu lernen bieten seine knappen ironischen Erzählungen jetzt Gelegenheit.»
Evelyn Ebrahim Nahooray, DAVID


«Unauffällig im Sinne eines gelassenen Realismus und einer sprachlichen Einfachheit sind die ‹Geschichten aus dem jüdischen Genf›, die Roger Reiss veröffentlicht hat – und gerade in dieser programmatischen Unauffälligkeit liegt ihr Reiz.»
Stefana Sabin, NZZ am Sonntag


«Mit scharf beobachteten Zügen skizziert der Autor die eigenwilligen Persönlichkeiten, ihre Schicksale mit der düsteren Präsenz erlittenen Grauens, ihre unermüdlichen Debattten, aber auch ihren Kapricen.»
Beatrice Eichmann-Leutenegger, NZZ


«Roger Reiss hält der jüdischen Gemeinde in Genf den Spiegel vor. Als aschkenasischer Jude inmitten einer sefardischen Mehrheit wird er in seinen Geschichten zum Beobachter mit teilnehmendem Aussenseiterblick. [...] In der Schweiz sind derlei Milieustudien, die bis ins Innere jüdischer Gemeinden vordringen äusserst rar.»
Yvonne Domhardt, ref.ch