Die Kur in einem Heilbad war im Spätmittelalter eine wichtige Methode zur Behandlung von Krankheiten und zur Pflege der Gesundheit. Heilbäder wurden so zu Treffpunkten aller Gesellschaftsschichten.
Vom 14. bis 16. Jahrhundert wurden im Gebiet der Schweiz zahlreiche Heilquellen erschlossen. Die vorliegende Studie versucht die medizinischen, sozioökonomischen und herrschaftsbezogenen Faktoren zu erklären, die den Erfolg der Bäder begründeten.
Welches Wissen über Heilbäder war im Mittelalter vorhanden? Wer verbreitete diese Kenntnisse? Welche Erwartungen knüpften die Menschen an einen Badeaufenthalt? Was wurde in den Bädern konsumiert? Was liessen sich Badegäste aus verschiedenen sozialen Schichten eine Badefahrt kosten? Von welcher wirtschaftlichen Bedeutung war ein Bad für die Territorialherrschaft, und welche Rolle spielte diese bei dessen Erschliessung und Nutzung? Welche Konflikte mussten geregelt werden? Diese und weitere Fragen werden am Beispiel des Bades Pfäfers exemplarisch untersucht, wobei weitere Bäder zum Vergleich herangezogen werden.
Die Auswertung von bis anhin unerschlossenem Quellenmaterial sowie methodische Ansätze, welche die Medizin-, Sozial-, Kultur- und Territorialgeschichte berücksichtigen, geben Einblicke in ein Thema, das in der heutigen Zeit der «Wellness-Bewegung» nichts an Aktualität eingebüsst hat.