Das Mundartdrama «Steibruch» des Schriftstellers und Malers Albert J. Welti (1894-1965) wurde 1939 als offizieller Beitrag des Schweizerischen Schriftsteller-Vereins an der Landesausstellung in Zürich uraufgeführt. Weltis Stück kann so heute als ein zentraler Text der Geistigen Landesverteidigung gelten. Dank seiner schlichten und unmittelbar berührenden Darstellung menschlicher Konflikte hat es jedoch der Zeit standgehalten.
Ergänzt durch ausgewählte und ausführlich kommentierte Proben aus Weltis übrigem Schaffen, soll der Neudruck von «Steibruch» einen Autor in Erinnerung rufen, der aus einer konservativen Grundhaltung eigenwillig und kritisch auf eine sich rasant verändernde Gegenwart reagierte. Orientierungslos bewegen sich Weltis Figuren im Spannungsfeld von Individualismus und Gesellschaft, Tradition und Modernisierung.
Die Textauswahl wird ergänzt durch eine reich illustrierte Biografie, die auf der Auswertung des Nachlasses im Schweizerischen Literaturarchiv beruht und Albert J. Weltis Leben und Schaffen erstmals nuanciert nachzeichnet.