Mit der feierlichen Einweihung der Loge an der Schwalmenackerstrasse am 6. November 1904 begann ein neuer Abschnitt in der langen Geschichte der Winterthurer Freimaurerei. Die 1820 von angesehenen Persönlichkeiten aus Winterthur und der Ostschweiz gegründete Loge «Akazia» entsprang dem Geist der Aufklärung und verband Anleitung zu «wahrem Menschtum», soziales Engagement und geselliges Beisammensein. Selber Ehrenmitglied der Loge, würdigte Jonas Furrer, erster Bundespräsident der Schweiz, die freimaurerische «Arbeit am rohen Stein» - dem Menschen - als Mischung von Liebe, Weisheit und Humanität.
Zuerst im Haus «zum Werkhof» an der Technikumstrasse, später im Haus «zum Löwenstein» am Obertor und schliesslich im Haus «zur Bauhütte» am Oberen Graben beheimatet, brachte der repräsentative Neubau im Inneren Lind das gewandelte Selbstverständnis und Selbstbewusstsein der Freimaurer zum Ausdruck. Unter der Federführung von Ernst Constantin Jung, dem langjährigen Logenmeister und bedeutendsten Architekten Winterthurs bis 1900, entstand ein Gebäude, das Vorstellungen und Symbole der Freimaurerei in Stein zu fassen suchte.
Das Neujahrsblatt stellt nicht nur die Geschichte der Loge und der Logenhäuser vor, sondern gibt auch Einblick in die geistige wie gesellschaftliche Bedeutung der Freimaurerei und würdigt das Wirken des Architekten Ernst C. Jung, der wie kaum ein anderer Architekt das gründerzeitliche Winterthurer Stadtbild geprägt hat.
Mit Beiträgen von
Moritz Flury-Rova, Otto Heierli, Michal Koebel, Cristina Mecchi,
Franz Merki, Peter Niederhäuser, Heinz Pantli und Meinrad Suter