Mit den Käsern, die aus der Schweiz in das Zarenreich ausgewandert sind, porträtiert Gisela Tschudin eine Berufsgruppe, die unter den Russlandschweizern ihrer Grössenordnung nach bei weitem nicht an die industriell-kaufmännischen oder die erzieherischen Berufe heranreicht. Sie wurde jedoch im Zarenreich wie die Zuckerbäcker in besonderem Masse als «typisch schweizerisch» empfunden.
Am Leitfaden biografischer Annäherungen sucht die Autorin hinter der Fülle des Individuell-Besonderen jene Strukturen des Allgemeinen und Typischen sichtbar zu machen, die das Wirtschaften, das Leben und die Mentalität in der Fremde geprägt haben.