Geschichte und Informatik (Hg.)
Digitales Gedächtnis – Mémoire électronique

Archivierung und die Arbeit der Historiker der Zukunft – Archivage et travail des historiens du futur

Geschichte und Informatik – Histoire et Informatique (ISSN 1420-5955), Band 13 und 14
Broschur
2004. 120 Seiten
ISBN 978-3-0340-0680-4
CHF 32.00 / EUR 21.90 
  • Kurztext
  • In den Medien
  • Buchreihe

Die Informatisierung der Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten eine wahre Flut von elektronischen Informationen unterschiedlichster Art hervorgerufen. Allmählich wird den Verantwortlichen in öffentlichen Verwaltungen und Privatunternehmen bewusst, dass die Langzeitarchivierung solcher Dokumente sichergestellt werden muss.
Kann die Langzeitsicherung elektronischer Dokumente gewährleistet werden? Mit welchen Normen und Methoden? Wie werden die Archivar/innen und Historiker/innen der Zukunft arbeiten? Welche Informationswege werden ihnen offen stehen? Werden sie sich überhaupt noch mit Papier abgeben, wenn der Zugang per Internet ihnen Reise, Staub und Fotokopien ersparen kann?

L'informatisation de la société provoque, depuis une quinzaine d'années, un boom dans la production d'informations électroniques de tout genre. Les responsables des administrations publiques et des entreprises prennent de plus en plus conscience de l'importance de cet archivage.
La sauvegarde des documents électroniques peut-elle être garantie sur le long terme? Quelles normes et méthodes faut-il utiliser? Comment les archivistes et les historiens du futur vont-ils travailler? Comment les chercheurs vont-ils choisir leurs sources? Vont-ils encore recourir au papier alors qu'un accès aux données électroniques leurs épargnes déplacements, poussières et photocopies?

Besprechungen

Digitales Archivieren

csc. Archive werden immer mehr zu digitalen Archiven. Zum einen treten elektronische Informationen neben das klassische Archivgut, zum anderen sind gedruckte Dokumente wie auch Kataloge und «Findmittel» zunehmend via Internet zugänglich. Unter dem Titel «Digitales Gedächtnis - Archivierung und die Arbeit der Historiker der Zukunft» sind acht Beiträge einer Tagung des Vereins Geschichte und Informatik und des Schweizerischen Bundesarchivs erschienen. Im Zentrum des Bandes steht die Archivierung elektronischer Dokumente: Wie sollen solche Informationen, die zum Teil nur als Netzpublikationen verfügbar sind, für die Neugierigen der Zukunft gesichert werden? Die vier ersten Artikel des Bandes sensibilisieren für diese Frage aus der Sicht der Archive. Nötig sei, so betonen die Autoren, eine Zusammenarbeit zwischen «Informationsproduzenten» (namentlich Verwaltungen), Archiven und «Informationsbenutzern», das heisst «Kunden», vom Familienforscher bis zum akademischen Historiker. Die übrigen Beiträge stellen konkrete Lösungen vor: die Datenbank der Genfer Universitätsspitäler, das System von Radio Suisse Romande zur Verwaltung seiner Audio- und Multimedia-Produktionen sowie das Projekt «e-Helvetica» und die Tests zur Archivierung von Internetseiten der Schweizerischen Landesbibliothek. Die technischen Probleme des Archivs der Zukunft scheinen grundsätzlich auch technisch lösbar zu sein. Offen dagegen ist die Finanzierung der Langzeitarchivierung und, in den Beiträgen wiederholt angerissen, die Frage, nach welchen Kriterien die - in stark vernetzten Informationssystemen verteilte - Datenmenge gesammelt, sortiert, beschränkt und für die historische Forschung aufbewahrt werden soll.

Digitales Gedächtnis - Archivierung und die Arbeit der Historiker der Zukunft. Mémoire électronique - Archivage et travail des historiens du futur. Chronos, Zürich 2004. 120 S., Fr. 32.-.

Publiziert mit freundlicher Genehmigung der Neuen Zürcher Zeitung.
Neue Zürcher Zeitung FEUILLETON Samstag, 15.01.2005 Nr.12 46
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