Grün bewegt
20 Interviews nach 20 Jahren Grüne Partei Schweiz
Broschur
2003. 148 Seiten
ISBN 978-3-0340-0669-9
CHF 29.80 / EUR 20.00 
  • Kurztext
  • Autor/in
  • Einblick
Aus Anlass des 20. Jubiläums der Grünen Partei der Schweiz führte Gründungsmitglied Hans Beat Schaffner 19 Interviews mit prominenten Grünen der ersten Stunde wie Verena Diener, Richard Gerster, Martin Graf, Thomas Heilmann, Thomas Kessler, Jürg Krummenacher, Irène Meier, Urs Meier, Anne-Catherine Menétrey, Peter Niggli, Jürg Nipkow, Martin Ott, Bernhard Pulver, Laurent Rebeaud, Leni Robert, Adrian Schmid, Peter Schmid, Hanspeter Thür, Hanspeter Uster und das zwanzigste mit dem ehemaligen langjährigen NZZ-Inlandredaktor Walter Schiesser.

Peter Niggli:
«Ich erlebte die [80er] Bewegung als sympathisierender ÐAlterð meistens aus einer Beobachterrolle heraus und war ziemlich irritiert darüber, dass ich als 30jähriger den zehn Jahre Jüngeren nicht ein Milligramm politischer Erfahrung oder Dummheit ersparen konnte.»

Irène Meier:
«Zum Zeitpunkt der Jugendunruhen war ich gerade 18 Jahre alt. Ich wurde durch diese Bewegung politisiert, merkte aber bald, dass die nicht meine Form des Politisierens war. [...] Dann bekam ich eines Tages am Hauptbahnhof Zürich von Salomon Browar, einem Stadtzürcher Grünen der ersten Stunde, ein Flugblatt zugesteckt. So bin ich wohl mehr aus Neugierde an eine Veranstaltung der Zürcher Grünen gegangen, und wie es so ist, wenn man den kleinen Finger gibt, nimmt man einem die ganze Hand. Man war froh, eine Vertreterin der jungen Generation und erst noch eine Frau gefunden zu haben.»

Leni Robert:
«Ohne Fraktionsstärke [1983 im Nationalrat] musste man sich schon sehr anstrengen, um wahrgenommen zu werden. [...] Dank der Liebenswürdigkeit des liberalen Ratspräsidenten André Gautier aus Genf konnten wir auch immer wieder unsere spärlichen individuellen Redeminuten wirksam aneinander hängen und zu veritablen Grundsatzvoten ausholen. [...] Obschon wir zahlenmässig verschwindend klein waren, gelang es uns so, als grüne Gruppe ein Profil zu entwickeln und den ökologischen Fragen überproportional zu Resonanz zu verhelfen.»

Laurent Rebeaud:
«Grundsätzlich war, vor allem in der französischen Schweiz, in der Umweltbewegung und bei den AKW-Gegnern die Begeisterung, eine Partei zu gründen, nicht sehr gross. In den traditionellen Parteien gab es bereits einige Volksvertreter, welche die ökologischen Anliegen vertraten. [...] Ich war während der ersten zwei Jahren Präsident [der Grünen Partei der Schweiz]. Es war eine äusserst chaotische Zeit, es gab viele Diskussionen, wie man mit denen umgehen sollte, die eine extrem linke Politik machen und dazu unsere Partei instrumentalisieren wollten. Unsere Devise war ja, weder links noch rechts, sondern vorn, und da brauchten diese Abgrenzungen einige Energie.»

Hans Beat Schaffner, geb. 1942 in Baden AG, war bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2000 bei der Swissair als Verkehrsplaner tätig. Er war Grundüngspräsident und erster Präsident der Grünen Partei des Kantons Zürich sowie Mitbegründer der Grünen Partei der Schweiz.

Textauszug
Peter Niggli:
«Ich erlebte die [80er] Bewegung als sympathisierender ‹Alter› meistens aus einer Beobachterrolle heraus und war ziemlich irritiert darüber, dass ich als 30jähriger den zehn Jahre Jüngeren nicht ein Milligramm politischer Erfahrung oder Dummheit ersparen konnte.»

Irène Meier:
«Zum Zeitpunkt der Jugendunruhen war ich gerade 18 Jahre alt. Ich wurde durch diese Bewegung politisiert, merkte aber bald, dass die nicht meine Form des Politisierens war. [...] Dann bekam ich eines Tages am Hauptbahnhof Zürich von Salomon Browar, einem Stadtzürcher Grünen der ersten Stunde, ein Flugblatt zugesteckt. So bin ich wohl mehr aus Neugierde an eine Veranstaltung der Zürcher Grünen gegangen, und wie es so ist, wenn man den kleinen Finger gibt, nimmt man einem die ganze Hand. Man war froh, eine Vertreterin der jungen Generation und erst noch eine Frau gefunden zu haben.»

Leni Robert:
«Ohne Fraktionsstärke [1983 im Nationalrat] musste man sich schon sehr anstrengen, um wahrgenommen zu werden. [...] Dank