Kurze Zeit nach dem liberalen Umsturz, dem Ustertag von 1830, entstand 1832 im bildungsfreundlichen Zürich der Regenerationszeit die «Gesellschaft für Erforschung und Bewahrung vaterländischer Alterthümer», später «Antiquarische Gesellschaft in Zürich». Diese private Vereinigung von Gebildeten des wohlhabenden Bürgerstandes erhielt von Stadt und Kanton eine monopolartige Berechtigung zur Durchführung von archäologischen Grabungen sowie denkmalpflegerischer Tätigkeiten und die Zusage von finanzieller Unterstützung.
Im Winter 2000 / 2001 veranstaltete die Antiquarische Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule des Kantons Zürich eine Ringvorlesung zum Thema «Zürich und seine Geschichtsschreibung (19. / 20. Jahrhundert)». Die diesjährigen Mitteilungen der Gesellschaft stellen die sechs Referate vor.
Jürg E. Schneider: Im Schosse der Antiquarischen Gesellschaft fing alles an
Helmuth Meyer: Antiquarische Gesellschaft und akademische Forschung 18331922
Sebastian Brändli: Lokalgeschichte als Geschichtsschreibung von unten? Zürcher Ortsgeschichten: Anlässe, Autoren, Themen
Reto Weiss: Das Fundament der Zürcher Geschichtsschreibung: Die Zürcher Archivlandschaft Matthias Senn: Die Sammel- und Vermittlungstätgkeit des Schweizerischen Landesmuseums im Kontext zeitbedingter Geschichtsauffassungen
Christoph Kübler: Das «Neue Landesmuseum»
Hanspeter Rebsamen: Die Antiquarische Gesellschaft als Vorläuferin staatlicher und städtischer Denkmalpflege in Zürich, 18321958
Christian Renfer:Die Kantonale Denkmalpflege als staatliche Fachstelle seit 1958
Dorothee Huber: Die Kantonale Denkmalpflegekommission (KDK)
Am Berchtoldstag eines jeden Jahres stellt die Antiquarische Gesellschaft in Zürich ihr Neujahrsblatt vor. Der Band behandelt jeweils ein Thema der Zürcher oder Schweizer Geschichte. Dabei wird häufig jungen Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftlern die Möglichkeit gegeben, mit ihren Forschungsergebnissen an eine breitere Öffentlichkeit zu treten.