Die Haltung der Schweiz zum Frontismus 1933
Wie hat sich die Schweizer Presselandschaft zur Gründung und zum Programm der Frontisten gestellt, und welche Abwehrstrategien hat sie gegebenenfalls gegen sie entwickelt? Diese Fragen stehen im Zentrum der zeitlich auf das Entstehungsjahr der Fronten, des sogenannten Frontenfrühlings, konzentrierten rezeptionsgeschichtlichen Analyse, die der Autor in minutiöser Weise vornimmt.
Eine klare Gliederung nach parteipolitischer beziehungsweise konfessioneller Ausrichtung der einzelnen Organe erleichtert die Übersicht über die immense Vielfalt der Pressestimmen, die sowohl Provinz wie städtische Zentren, aber auch sämtliche Sprachregionen umfasst. Dass diese Rezeption ganz unterschiedlich von der internationalen Faschismusdiskussion beeinflusst und geprägt war, zeigt die Arbeit überdeutlich: Sie reicht von der Übernahme bereits entwickelter Theorien bis zur Einschätzung, es handle sich bei den Fronten um eine einzigartige und eigenständige Erscheinung.
Das vorliegende Buch gewährt einen interessanten Einblick in das zeitgenössische Urteil eines Phänomens, das wir gewohnt sind, aus zeitlicher Distanz zu interpretieren.