Massenarmut unter der Bevölkerung des tessinisch-komaskischen Grenzgebietes, Schmuggel als Lösungsversuch alltäglicher Existenzprobleme, als Rebellion gegenüber dem Staat, Schmuggel als volkswirtschaftlich bedeutender Faktor für ganze Wirtschaftszweige, Schmuggel zum Schaden der komaskischen Landwirtschaft, Schmuggel als Schatten auf den zwischenstaatlichen Beziehungen zwischen Italien und der Schweiz im allgemeinen und auf den Zoll- und Handelsvertragsverhandlungen der 70er und 80er Jahre des 19. Jahrhunderts im besonderen: Facetten dieses Buches, das den Schmuggel über die Tessiner Grenze unter Einbezug sozialer, wirtschaftlicher, politischer und zwischenstaatlicher Aspekte nach Ursachen, Wesen und Auswirkungen für den Zeitraum 1868-1894 umfassend behandelt.
Quellenmässig bis ins Hochmittelalter zurück belegt und in moderner Form als Elektronik- und Zigarettenschmuggel weiterexistierend, als Drogen- und neu auch Menschenschieberei gar in tragischere Dimensionen vorstossend, handelt es sich beim Schmuggel im tessinisch-lombardischen Grenzraum um ein sozioökonomisches Phänomen, dessen spannende historische Beschreibung in diesem Buch überaus aktuell ist.