Zwischen 1350 und 1500 erwarb sich Zürich im Zuge einer erfolgreichen Territorialpolitik ein Gebiet, das ungefähr dem heutigen Kanton entspricht. Die stadtferneren grösseren Gebiete wurden von Landvögten verwaltet, die in einem Amtshaus oder auf einem Schloss mitten im Gebiet der ihnen unterstellten Vogtei residierten. Die Landvögte waren die Repräsentanten der städtischen Obrigkeit im betreffenden Gebiet, betraut mit einer Vielzahl von Aufgaben. Primär waren sie Vermögensverwalter und Richter. Salomon Landolt, der berühmte Landvogt von Greifensee, prägt unser Bild dieser Vögte. Zu Recht?
Wer wurde Landvogt? Wie bedeutsam war das Amt eines Landvogts?
Der Autor ist diese Fragen mit quantitativen Methoden angegangen. Er hat Daten der über 500 Vögte - familiäre Herkunft, politische Stellung von Vater und Schwiegervater, Beruf, Karriere im Staatsdienst usw. - gesammelt und ausgewertet. Gleichsam als Nebenprodukt der Arbeit liegen nun komplette Landvogtlisten vor, die manchem Bearbeiter der zürcherischen Geschichte von grossem praktischen Nutzen sein dürften.