Fähren, Flussschiffahrt und Fischerei sind in der modernen schweizerischen Wirtschaft bedeutungslos geworden. Dies war nicht immer so: Während Jahrtausenden hatte der Fluss als Verkehrsweg und als Lebensraum der Fischer eine grosse Rolle gespielt.
In dieser Arbeit wird die Geschichte der Flussgewerbe seit etwa 1400 dargestellt. Ihre Bedeutung schwankte mit den Veränderungen im allgemeinen wirtschaftlichen Leben, denken wir nur an die Bedeutung der Zurzacher Messen im Spätmittelalter oder an den Bau von Brücken, Strassen, Eisenbahnen und Kraftwerken im 19. und 20. Jahrhundert.
Aufstieg und Niedergang von Fähren, Schiffahrt und Fischerei wirkten sich auf die Lebensformen der Menschen in diesen Gewerben aus. Am Beispiel des Aaredorfs Stilli lässt sich besonders gut nachweisen, wie die Bewohner in Blütezeiten eine ausreichende Existenz fanden, durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert jedoch in eine schwere Krise gestürzt und in der Mehrzahl gezwungen wurden, abzuwandern und sich anderswo eine neue Existenz aufzubauen. Diesen lebensnahen Problemen widmet der Autor ebenso seine Aufmerksamkeit wie den oft komplexen juristischen Rahmenbedingungen des Lebens am Fluss.