In der politisch isolierten Schweiz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges führt die Auseinandersetzung um die Berufung und Entsendung von «mit den sozialen Angelegenheiten» betrauten diplomatischen Spezialkräften zu einer Kontroverse, welche politische Institutionen wie auch Interessenverbände von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite auf den Plan ruft. Schliesslich werden vom Bundesrat drei Sozialattachés gewählt und in die westlichen Metropolen London, Paris und Washington entsandt.
Worin besteht ihre Tätigkeit? Wem schulden sie Rechenschaft? Wie umfangreich sind ihre Kompetenzen? Wie ist ihre Stellung innerhalb der ausgeprägten diplomatischen Hierarchie? Auf diese und andere Fragen gibt die vorliegende Arbeit Antwort. Sie analysiert aufgrund vielfältiger Quellen die Entstehungsgeschichte und Funktion dieses diplomatischen Dienstes. Als besonders ergiebig erweist sich das persönliche Tagebuch des ersten Schweizer Sozialattachés in Washington, Emil Friedrich Rimensberger.
Die Autorin zeichnet Entwicklungstendenzen in der Schweizer Diplomatie der Nachkriegszeit nach, die zeitgeschichtlich, politisch und verwaltungshistorisch bedeutsam sind.